Fragen und Antworten



1. Verlieben Sie sich auch in Menschen, der schließt das eine das andere aus?

Für mich schließt eins das Andere aus. Ich verliebe mich ausschließlich in Gegenstände.
Dinge wie Romantik und Erotik lebe ich ausschließlich auf objektophile Art.

Menschen sind für mich jedoch als Freunde sehr wichtig.

Das sind für mich zwei Welten, zwei Ebenen, es gibt da keinerlei Überschneidungen.
 
 

2. Wann haben Sie zum ersten Mal erkannt, dass Sie sich in Dinge verlieben?


Das war zur Kindergartenzeit, ich war etwa 3-5 Jahre alt. Allerdings war es mir
damls noch nicht bewusst, dass dies eine Sexualveranlagung ist. Ich fand die
Dinge jedoch nicht einfach nur schön, ich wollte sie spüren und "liebhaben".

Eine erste Ahnung, was romantische Gefühle sind, und dass ich solche für Dinge
hege, erfuhr ich mit zehn Jahren,als ich erstmals bewusst den Text eines
Liebesliedes hörte.

Mit 18 Jahren wusste ich dann endgültig, wo ich "hingehöre".



3. Gab es einen Auslöser für Ihre Objektophilie?

Kann ich gar nicht genau sagen, aber eine Freundin, die sich mein "Beuteschema"
mal genau angesehen hat, meinte, dass  eine Kurbel die initialzündung gewesen
sein könnte.
Das finde ich durchaus plausibel.



5.  Werden Sie von dem Gegenstand zurückgeliebt, oder ist das gar nicht nötig?

Mir genügt es vollauf zu lieben, Liebe zu empfinden.  
Ich mag es nicht, wenn man mich auffordert, Liebe mit dem Messbecher zu verteilen!
Man kann - und meiner Meinung nach soll - man Liebe nicht messen. Welche Einheit
sollte man denn nehmen? Zentimeter, Liter, Kilogramm?



6. Wie kommunizieren Sie mit Ihrem Objektpartner?

Das findet allein auf der Gefühlsebene statt, der Gegenstand kann ja schließlich nicht die
"berümten drei Worte" aussprechen. Gegenstände können es einem nur dadurch mitteilen, dass
sie Nähe zulassen, und dass sie einem ein gutes Gefühl vermitteln.
Allerdings genügt mir das vollauf, ich möchte es garnicht anders haben.
Worte benutze ich nur ganz selten, und wenn, dann niemals laut ausgesprochen.


 
7. Wie reagieren Verwandte und Freunde? Können Sie mit denen darüber sprechen?

Meine Kollegen und Vorgesetzten bekamen ja hautnah mit,
was mit mir im März 2004 geschah. Sie haben eher interessiert und mitfühlend reagiert.

Später fand ich die Gruppe im Internet, dort pflege ich sehr wichtige und schöne Freundschaften
mit Gleichgesinnten.

Das Schönste war das Outing gegenüber meiner Mutter. Sie sagte, sie hätte nicht damit gerechnet,
beurteile aber nicht, was ihre Kinder lieben. Hut ab, sie mag ihre "Mechanische Schwiegertochter"!

Ich kann mit den Genannten gut drüber reden; tue es aber nicht oft, abgesehen von der
Gruppe, wo es ja Hauptthema ist.
 
 
 
8. Gibt es einen Unterschied in der Beziehung zwischen Mensch-Gegenstand
    und Mensch-Mensch?

Der wesentliche Unterschied ist sicher die Art des Partners.
Dann ist es noch so, dass die objektophile Liebe eher "nach innen" gelebt wird.
Man kann ja nicht mit jedem beliebig darüber reden, und Manches, was Normalo-Paare
können, ist uns verwehrt. So können wir nicht mit dem/der Liebsten ausgehen,
händchenhaltend in der Öffentlichkeit spazieren gehen oder zusammen verreisen.
Auch kann uns der/die Liebste keine tollen Sachen schenken, kein Schaumbad einlassen
oder den Rücken kraulen.
Bei Normalos hingegen ist das alles möglich, sie können ihre Liebe auch "nach außen" leben.


 
9. Ist die Liebe zu einem Objekt für Sie gleichbedeutend mit der Liebesbeziehung zu einem Menschen?

Ja, auf jeden Fall! Sie hat denselben Stellenwert.
Der wesentliche Unterschied liegt ja lediglich in der Art des Partners.
 


10. Kommen nur bestimmte Gegenstände als Partner in Frage? Könnten Sie sich
     auch in einen Stein verlieben?

Ja, ich stehe auf massiven Stahl, glatte Flächen, klare Linien und einen gekonnten Mix
aus Eckig und Rund. Alles Reize, mit denen Susi keinesfalls geizt!

Daher käme ein Stein für mich nicht infrage, da er ja nicht über die von mir bevorzugten
Merkmale verfügt, er nicht in mein "Beuteschema" passt.
 


11. Ist der Gegenstand beseelt? Gibt es Objekte/Gegenstände die nicht
     beseelt sind?

Ja, Susi ist beseelt. Unbeseelte Dinge gibt es für mich nicht, ich empfinde meine gesamte
Umwelt als beseelt.
In einem Buch habe ich neulich erst einen wunderschönen Satz gelesen:
"Alles hat eine Seele, da alles aus dem gleichen Gedanken entstanden ist."
Dieser Satz spricht mir aus dem Herzen.



12. Sind Sie auch mal eifersüchtig? Wenn ja, unter welchen Umständen?

Ich mag es absolut nicht, wenn jemand Susis "Allerheiligstes", ihre süßesten Teile, anfasst.
Da werde ich narrisch, muss mich zu Ordnung rufen. Dann denke ich: fühle, was er fühlt,
siehe durch seine Augen!
 
 
 
13. Kann der Gegenstand auch eifersüchtig werden? Hat er Bedürfnisse,
Sehnsüchte?

Weder Susi noch Schnuckelchen sind eifersüchtig. Sie nehmen einander ja nichts weg;
im Gegenteil, sie ergänzen sich aufs Schönste!
Sie müssen meine Liebe ja nicht teilen, Liebe ist ja das einzige Gut auf Erden, das
sich dadurch vermehrt, dass man es großzügig austeilt.
Was kann man denn schon Besseres tun, als die Liebe zu vermehren!

Ihre Bedürfnisse nach Wartung und Pflege werden von Anderen erfüllt, dazu braucht sie mich nicht.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie meine Gedanken auf sich zieht, wenn sie Sehnsucht hat,
Das ist jedoch nur mein Gefühl, sicher wissen kann ich es nicht.
Gewissheit ist hier auch nicht wichtig, für mich zählt das, was ich fühle.
 

 
14. Leben Sie monogam oder polygam? Entscheidet der Gegenstand hierbei mit?

Früher war ich mal monogam, aber als Schnuckelchen in mein Leben trat, war es damit vorbei.

Susi hat mich da sogar bestärkt, es stand ja ihr Umbau im Raum, und ich brauchte etwas,
das mich stabilisiert und mir den Umbau erleichtern würde.

Dann kam mir noch der Ausspruch eines anderen Objektophilen in den Sinn, der da lautete:
"So viele schöne Dinge in der Welt, und so wenige Menschen, die in der Lage sind sie
zu lieben..."
Da konnte ich doch nicht Nein sagen!


 
15. Was passiert, wenn man einen Gegenstand nicht mehr liebt? Kann der
     Gegenstand auch die Beziehung beenden?

Man kann sich entlieben, wenn man eine neue Liebe gefunden hat.
Dann lässt man den Gegenstand in Liebe los.
Auch ein Gegenstand kann eine Beziehung beenden, etwa dadurch, dass er verlorengeht oder
gestohlen wird - er sucht sich also einen neuen Besitzer. Er nutzt da die ihm gegebenen
Möglichkeiten.
 
 
 
16. Kann der Gegenstand auch sterben?

Ein Gegenstand kann verschleißen und dadurch unbenutzbar werden. Das ist für mich in
etwa mit dem Tod durch Altersschwäche bei Menschen vergleichbar.

Er kann zerstört werden, was für mich einem Mord gleichkommt.
Besonders schlimm ist es, wenn man gezwungen wird, der Ermordung seines Objekt-Partners
beizuwohnen!
Das wurde schonmal als Straf- oder Erziehungsmaßnahme gemacht, hatte auf mich aber keinen
anderen Effekt, als dass ich einen unbändigen Hass auf den Mörder entwickelte!
Das wird aber von Normalos nicht verstanden, da Sachbeschädigung für sie einen weitaus
geringeren Stellenwert hat als der Mord an einem Menschen,
 
 
 
17. ich weiß, es ist Küchenpsychologie, aber: Hat die Liebe zu den Dingen mit Enttäuschungen
     zu tun, die Sie durch Menschen erfahren haben; oder mit einer schlimmen Kindheit?

Nein. Wir Objektophile müssen sicher nicht weniger, aber auch nicht mehr Enttäuschungen
hinnehmen als andere Leute auch.
Wäre dies eine Hauptursache für Objektophilie, müsste ja die Welt voller Objektophiler sein.

Von einer unschönen Kindheit ausgelöst sicher nicht, aber ich denke, dass eine solche
die Entwicklung der Objektophilie begünstigt. Man wird hier ja von jenen
Menschen (mitunter aufs Übelste) verletzt, die einem nahe stehen (sollten). Da muss man sich
nicht wundern, wenn sich ein Kind unter solchen Umständen Dingen zuwendet, um Trost zu finden.



18. Wie ist es, wenn einem das Schätzchen nicht selber gehört?

Das ist nicht immer einfach, da man nicht immer Kontakt haben kann wie man möchte.
Es gilt, zum Eigner einen guten Draht zu haben und umsichtig zu sein. Als liebender Mensch
wird man ohnehin darauf bedacht sein, Schäden von dem/der Liebsten abzuwenden, mit fremden
Eigentum sollte man erst recht vorsichtig umgehen. Man sollte nicht stören.

Da man kein Intimkontakt haben kann, ist es sinnvoll, sich für zuhause ein Modell oder
Teilstück zu besorgen. Gut, wenn man handwerklich begabt ist...



19. Wie ist das mit dem Modell, ist das kein "Betrug" am wirklichen Schatz?

Das Modell ist sicher nicht ideal, aber es ist eine gute Lösung, um dem/der Liebsten nahe zu sein.
So kann man ungestört in den eigenen vier Wänden jene Dinge ausleben, die man nicht vor
Publikum tun möchte.
Das Modell ist dabei allerdings kein "Ersatz", sondern eine "Ergänzung", daher ist es für mich
kein Betrug. Das Modell dient als eine Art "Faxgerät", um dem/der Liebsten seine Gefühle
zukommen zu lassen.



20. Können Dinge von Menschen tatsächlich als sexuell attraktiv wahrgenommen werden?

Aber ganz sicher! Ein Beispiel: während ein Normalo-Mann blonde Locken, knackige Kurven und
lange Beine erotisch finden mag, wirken bei mir Reize wie massiver Stahl, glatte Flächen,
klare Linien und ein gekonnter Mix aus Eckig und Rund.
 
 

21. Sex ist eine der tragenden Säulen einer Partnerschaft - behaupte ich. Welche Art von Erotik
     und Zärtlichkeit kann sich bei der Liebe zu einem Objekt entfalten?

Im Alltag muss es sich auf Küsschen und Streicheleinheiten beschränken. Da ist es nicht
schlimm, wenn das mal jemand sieht.

Für "mehr" muss ein Modell oder Teilstück her ,es ist eine gute Lösung, um dem/der Liebsten
nahe zu sein.
So kann man ungestört in den eigenen vier Wänden jene Dinge ausleben, die man nicht vor
Publikum tun möchte. Wie das im Einzelnen ausschaut, ist allerdings streng privat.
 


22. Wie verlieben Sie sich in ein Objekt? Gibt es so was wie Liebe auf den ersten Blick?
      Es kann ja zu regelrechten Flirts zwischen Mensch und Objekt kommen.

Mit dem ersten Blick erfasse ich das Objekt und begreife seine Funktionsweise.
Beim zweiten Blick rummst es dann, und Amor hat getroffen.

Liebe auf den ersten Blick mag es geben, aber bei mir war es immer erst der zweite...

Ja, solche Flirts kann es geben. Das habe ich auch schon selber erlebt, als ich - lange
vor Susi - geliebäugelt hatte.



23. Wird den Objekten ein Geschlecht zugeordnet?

Ja. Das erfolgt ganz nach Gefühl. Es kann sofort offenbar sein, oder sich erst nach einer
Weile herauskristallisieren.
Bei Susi spürte ich auf Anhieb eine weibliche Präsenz, bei Schnuckelchen ebenfalls.